Nahwärmenetz Leobendorf

Wir informieren Sie im Detail zum Nahwärmenetz Leobendorf!

Vorweg: Die Anmerkung von Herrn Bürgermeister Stich in einer NÖN Aussendung, wir wären gegen das Projekt weil die Pfarre und die Raika hier als Abnehmer mit vertreten sind, ist Unsinn. Gerade die Pfarre nimmt den Hauptteil der Energie ab und wäre diese in diesem Projekt nicht vertreten (so widersprüchlich dies auch klingt), wäre die Anlage bei einem Pelletskonzept ohnehin eine kostentechnische Katastrophe. Hier möchte man offensichtlich die SPÖ wieder einmal in ein falsches Licht rücken. Dies werden wir aber zu verhindern wissen. Wären hier andere Abnehmer mit ähnlichem Verbrauch vertreten wären wir ebenso gegen die Anlage. Denn genau die Summe der abgenommenen Energie, im Vergleich zu den Errichtungs- und Erhaltungskosten, stehen in keinem vernünftigen Verhältnis. Weiters entsteht für die angrenzenden Anrainer der Anlage eine höhere Emissionsbelastung als bisher.

 

.) Ökonomische Gesichtspunkte:

In der Gemeinderatssitzung vom Mai 2014 wurde dem Gemeinderat das Projekt als wertschöpfend präsentiert. Dies erwies sich nach Kalkulation als nicht korrekt. Auch die Hydro Ing. gaben dies beim Folgegespräch zu und meinten, dass die Anlage eine kalkulative „Plus–Minus Null“ (Kosten gegen Einnahmen) ausmachen wird. Es ergibt sich zusätzlich weder eine Kostenreduktion für die einzelnen Abnehmer noch sind die Errichtungskosten, gegenüber der Wertschöpfung der Anlage, vertretbar. Hier braucht man nichts abwarten, wie es Herr Bürgermeister argumentiert, sondern dies kann man heute schon berechnen.

Jeder der uns zu Verfügung stehenden Energiespezialisten warnt uns eingehend vor den Folgekosten für die Gemeinde, da diese in der Grundkalkulation der Hydro Ing. in einem viel zu geringen Umfang berücksichtigt wurden (Instandhaltung / Verrechnung der Gemeinde an die Energiekunden / Wartung / Betriebsführung usw ). Desweiteren begibt sich die Gemeinde in die Position eines Energielieferanten, mit allen Risiken und rechtlichen Pflichten dazu.

Da der Grunerhof noch bis 2018 einen gültigen Energieliefervertrag hat – stellt sich das Anlagenkonzept weiter als kostentechnisch unausgewogen dar, da ca. € 30.000.- in dieser Zeitspanne noch zu zahlen sind – auf der anderen Seite fehlt diese Energieabnahme bis 2018 bei der geplanten Nahwärmeanlage – was diese wiederum unrentabler macht.

.) Ökologische Gesichtspunkte:

Ein Schwenk auf erneuerbare Energie ist grundsätzlich unterstützenswert, jedoch immer auf Basis einer vernünftigen Planungsmasse. Keiner der Abnehmer darf in der vorgelegten Kosten/Nutzenrechnung irgendeine Art von thermischen Sanierungsmaßnahmen an seinen eigenen Objekten durchführen, da sich die Senkung des Energieverbrauches wiederum massiv negativ auf die Einnahmenbilanz der Gemeinde schlagen würde, da wir ja als Energielieferant auftreten. Dieser Umstand spricht gegen jeglichen ökologischen Grundgedanken und führt eine Anlage, die im eigentlichen Sinne für ein umweltfreundliches Konzept steht – ad absurdum.

Die Zentralisierung des Emissionsstandortes an einem Punkt im Ortskern (Pfarrhof) schmälert die ökologischen Vorteile, da sich die Feinstaubbelastung im Ort an einem Punkt konzentriert und die Bürger in direkter Nähe der Anlage gegenüber der derzeitigen Situation erheblich mehr belastet werden. Dies lässt sich gegenüber den Anrainern auch nicht mit einer generellen, besseren Umweltbilanz aller Verbraucher vertreten. Es werden bei der geplanten Anlage ca. 98 Tonnen Pellets im Jahr angeliefert und verheizt.

.) Wir sprachen uns daher für folgende Variante bei der Vorstandssitzung aus:

Die Pfarre und die Raika sollen sich weiterhin selbst um ihre Energieversorgung bemühen. Hierbei kann man aber durchaus Unterstützungsinstrumente überdenken, die diese Einrichtungen zum Wechsel auf effizientere Heizvarianten motivieren. Der Vertrag des Grunerhofes sollte mit dem bestehenden Energielieferanten neu verhandelt werden um hier eine Kostenreduktion bis 2018 zu erzielen. Auf Anfrage der SPÖ Fraktion beim Vertragspartner stünde dem nichts im Weg.

Der Neubau und das Gemeindeamt, die zwei Objekte die für die Bevölkerung von Bedeutung sind – sollten jeweils über ein Wärmepumpenkonzept mit Solarenergie versorgt werden, welches über einen ökologischen Strommixvertrag (z.B. der EVN Optima Wasserkraft) abgedeckt wäre und somit ebenfalls eine positive Umweltbilanz durch Nachhaltigkeit erzielen würde.

Dieses Konzept würde ca. die Hälfte der Errichtungskosten verursachen und hätte keine weiteren Emissionsbelastungen im Ortskern zur Folge gehabt.

Dieser Vorschlag wurde von Seiten ÖVP abgelehnt!

 

Letzte Info:

Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde verkündet, dass ein weiterer Bau neben dem „Schleckerhaus“ errichtet werden soll. Deshalb werden die geplanten Kessel möglicherweise von 2 x 150 KW auf 2 x 200 KW erhöht da die Nahwärmeanlage dieses Privatprojekt ebenfalls versorgen soll.

Auf unsere Anfrage ob dies auch vertraglich gesichert wurde – da bei einer möglichen Absage die Gemeinde zwei überdimensionierte Kessel gekauft hätte – wurden wir informiert dass diese Entscheidung noch offen bleibt.

Durch eine Vergrößerung der Anlage wirkt sich jedoch die konzentrierte Feinstaubbelastung rund um den Pfarrhof nochmals verstärkt aus. Unser oben genannter Vorschlag hätte einen Anstieg von Emissionen verhindert.

Da wir mit all diesen Argumenten die anderen Fraktionen von dieser, unserer Meinung nach, erheblichen Fehlinvestition nicht überzeugen konnten, werden wir Sie auch weiterhin im Detail über die laufenden Kosten informieren. Wir verstehen zwar die gute Absicht hinter dieser „Öko-Anlage“, nur wird es diese unter diesen Voraussetzungen leider nicht erfüllen.

 

Nahwärmenetz Leobendorf

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